Martin Gasser, Kronenzeitung, 28.3.2007
Schillerndes Sax-Konzert
Mit der Uraufführung des Saxophonkonzerts „radiens“ von Gerd Noack wurde das Ensemble Zeitfluss wieder dem Anspruch gerecht, neueste Musik von heimischen Komponisten gemeinsam mit Anvantgarde-„Klassikern“ zu präsentieren. Im Minoritensaal waren auch Boulez, Feldman und Cage zu hören.
jährige Gerd Noack hat ein Saxophonkonzert im strengen, klassischen Sinn geschrieben. Es lebt, wie die meisten guten Konzerte, vom Mit- und Gegeneinander von Solo und Ensemble, von der Spannung zwischen dem Individuellen und dem Gemeinschaftlichen. Das Konzert „radiens“ für Sopransaxophon und Ensemble spielt aufregend mit dem Einschluss und Ausschluss des Solisten. Das Ausdrucksspektrum ist weit und reicht von stillen, kunstvollen Solopassagen bis zu heftigen, blitzartigen Klangentladungen des Ensembles. Der Saxophonist Clemens Frühstück meisterte seinen Part mit Bravour. Hoffentlich wird das schillernde Stück in den nächsten Jahren wiederholt zu hören sein.
Zeitfluss unter Edo Micic bescherte dem Publikum auch noch schöne Interpretationen von Beinahe-Klassikern: Boulez´ „Improvise“m Feldmans „Routine Investigations“ und Cages „ten“.