Presse

Falter 12/06

Keine Berührungsängste

MUSIK Die Neue Musik in Graz gibt konsequent kräftige Lebenszeichen – sehr starke bei den Minoriten und dem Hörfest im Forum Stadtpark. Johannes Frankfurter
Die Neue Musik macht in Graz nicht viel Lärm um sich selbst. Anders als die jungen Autorinnen und Autoren, die sich in letzter Zeit mit ihren Texten nachdrücklich bemerkbar machen, auch entsprechend publizistisches Echo suchen und finden, blüht das aktuelle musikalische Schaffen eher in nachhaltiger Stille. Aber sie sind fleißig am Werk, die Komponisten und jenen Musiker, die sich mit deren Werken auseinander setzen.
[…] Nachdem jedenfalls die Konzertreihe „Open Music“ im Forum Stadtpark den britischen Turntable-Meister Philip Jeck, neben dem Stefan Némeths Computer- und Synthesizer-generierte Klänge etwas blass aussahen, präsentiert hatte, waren die Musiker des Ensembles Zeitflus wieder einmal im Minoritensaal versammelt und demonstrierten ihren hohen instrumentalen Standard. Unter anderem mit Giacinto Scelsis „Kya“, in dem der famose Saxophonist Clemens Frühstück als Solist brillieren konnte. Von in Graz tätigen Komponisten waren Klaus Dorfegger und Anselm Schaufler mit bescheiden-nachdenklichen Stücken vertreten, da legte man mehr Wert auf klangsinnige Erfahrungen und historische Bezüge als auf innovative intellektuelle Konstrukte. […]
[…] Erfreulich vor allem bei allen Konzerten: In Graz hat sich ein interessiertes und neugieriges junges Publikum herangebildet, das auch den langen Abend im Forum aufmerksam bis zuletzt verfolgt. […]

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